1998

Dr. Utto (Rudolf) Riedinger (18. April 1924 – 28. Dezember 1998)

Rudolf Riedinger wurde am 18. April 1924 im heute tschechischen Wolta (Diözese Königgrätz) geboren. Er trat 1947 in die Benediktinerabtei Metten ein, die Ordensprofess folgte am 26. April 1948 und die Priesterweihe am 21. September 1952. An der LMU München wurde er 1956 zum „Dr. theol.“ mit dem Thema: „Die Heilige Schrift im Kampf der griechischen Kirche gegen die Astrologie von Origenes bis Johannes von Damaskus“ promoviert. Ebenfalls in München absolvierte er eine Ausbildung als Bibliothekar. So wurde er ab 1957 in Metten Bibliothekar, wobei er in der Hauptsache als Patristiker für das „Corpus Berolinense“ beschäftigt war. Im Jahr 1962 wurde er in die Theologische Sektion der Benediktinerakademie aufgenommen. Von 1962 bis 1966 erhielt er ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Nach seinem Klosteraustritt im August 1966, durch welchen er auch die Mitgliedschaft in der Benediktinerakademie verlor, begann Dr. Riedinger ab 1967 mit der Fortsetzung der von Eduard Schwartz begonnenen kritischen Ausgabe der Konzilsakten, woran er von 1972 bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter der 1968 an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gegründeten Kommission für die Herausgabe einer zweiten Serie der „Acta Conciliorum Oecumenicorum“ arbeitete. Es entstanden drei umfangreiche Bände mit den Akten des Laterankonzils von 649 (1984) und des VI. Ökumenischen Konzils von 680/1 (1990, 1992), dazu ein Indexband (1995). Daneben veröffentlichte er beachtete Publikationen im Bereich der Byzantinistik und Kirchengeschichte. Er verstarb am 28. Dezember 1998 in Würzburg und wurde am 4. Januar 1999 in Reisbach bestattet. Das Requiem und und die Beerdigung oblag P. Dr. Michael Kaufmann von seinem ehemaligen Professklosters Metten. Sein wissenschaftlicher Nachlass gelangte in das Archiv der Abtei Metten, der er – besonders in Belangen der Bibliothek – auch nach seinem Abschied ein aufmerksamer Begleiter geblieben ist.

Michael Kaufmann OSB, Metten